optiTAX Connect Draft

In Kooperation mit unserem Partner GefoS haben wir eine neue, universelle und offene Schnittstelle entwickelt.
Die ausführliche Beschreibung im PDF Format finden Sie hier: optiTAX-Connect

Was ist optiTAX Connect – und was nicht?

optiTAX Connect ist eine öffentliche, frei und kostenlos für jedermann zugängliche Schnittstellendefinition, die eine Schnittstelle zwischen (App) Bestellsystemen und Taxi Vermittlungssystemen beschreibt.

  • Es ist kein Programm.
  • Es ist kein Produkt, das man kaufen und direkt verwenden kann.
  • Es beinhaltet kein Geschäftsmodell, das wirtschaftliche Fragen im Bezug auf die Kopplung verschiedener Teilsysteme klärt.

Schön. Warum in aller Welt sollte man sich dann dafür interessieren?

Dafür gibt es viele individuelle Gründe. Als Beispiel seien hier die Gründe angeführt, die Seibt & Straub bewogen haben, sich in dem Projekt zu engagieren.

Man mag denken: „Es gibt doch schon so viele Schnittstellen – warum noch eine weitere? Wir brauchen EINE Schnittstelle, es ist dabei völlig egal, ob sie besonders schön ist, das interessiert doch nur die Programmierer.“

Richtig. Es gibt bereits viele Schnittstellen. Genauer: Wir haben festgestellt, dass alle vorhandenen Systeme bereits über eine Vielzahl von Schnittstellen verfügen – leider jedes davon – eingeschlossen die Produkte der Firma Seibt & Straub – über technologisch unterschiedliche.

Die bestehenden Schnittstellen reflektieren dabei den technischen Stand des Zeitpunktes ihres Entwurfs – und der liegt mitunter über ein Jahrzehnt zurück.

Die bestehenden Schnittstellen wurden in der Regel auf eine ganz bestimmte Aufgabe zugeschnitten und lassen sich nur mühsam erweitern.

Die bestehenden Schnittstellen basieren auf der jeweiligen Technologie des Herstellers und wurden nicht im Hinblick darauf konzipiert, technologisch unterschiedliche Systeme aneinander zu koppeln.

Wichtige Teilaspekte, wie Datensicherheit und Authentifizierung der Teilnehmer wurden häufig vernachlässigt, da zum Zeitpunkt des Designs lediglich verschiedene Teilsysteme einer Familie (eines Anbieters) miteinander verbunden werden sollten. Das führt zu bizarren Konstruktionen à la „security by obscurity“.

Die Schnittstellen sind so konzipiert, dass es unnötig schwer (das bedeutet teuer) ist, sie zu implementieren:

  • Es sind komplexe (closed source) Bibliotheken nötig, die schwer (oder teuer) zu beschaffen sind
  • Die Schnittstelle lässt sich nur mit hohem Aufwand implementieren, wenn man sich nicht in einem ganz bestimmten technologischen Umfeld bewegt.
  • Das Schnittstellendesign ist fehlerhaft und deshalb schwer zu implementieren.
  • Bei der Schnittstellendefinition bleiben wichtige Teilaspekte wie Zeichensatz oder Zeitzonen unberücksichtigt, da diese Fragen zum Zeitpunkt des Designs irrelevant waren.

Zusammengefasst:

Wir haben die Schnittstelle definiert, weil wir es leid sind, immerwährend Schnittstellen zu implementieren. In verschiedenen Projekten hat sich gezeigt, dass der Aufwand die Schnittstellen zwischen den Teilsystemen bereit zu stellen, den Aufwand für die eigentliche Produktion bei weitem übersteigt.

Relevanz von Schnittstellen.

Historisch betrachtet haben alle Anbieter versucht, ihre Produkte so zu entwickeln, dass sie einen möglichst großen Funktionsumfang erreichen konnten: „Unser System liefert die Antwort auf alle Fragen, die sich bei der Bearbeitung von Taxi Aufträgen ergeben“. „Unser System beinhaltet selbst noch die Funktion „supertoll“, danach können Sie bei der Konkurrenz lange suchen….“. Auf Grund dieses Ansatzes können wir, genau wie unsere Mitbewerber, heute eine gute, über einen langen Zeitraum hinweg entwickelte Branchenlösung offerieren. Allerdings steigt die Komplexität und der benötigte Funktionsumfang der Systeme steil an. Der technologische Wandel in der Kommunikation hat erheblichen Einfluss auf diese Entwicklung.

Ein Beispiel:

Natürlich ist es eine gute Idee, neben den traditionellen Verfahrensweisen zur Taxibestellung (Anruf bei einer Taxizentrale) auch neue Varianten auf Basis von Mobiltelefonen zu unterstützen.

Bedauerlicherweise kann es für einen Ausrüster aber schwer sein, diesen Wunsch auch umzusetzen. Denn es gibt viele Mobiltelefon Plattformen – von Apple iOS über Google Android bis hin zu Microsoft Windows und Blackberry. Dabei sind weit verbreitete Systeme wie Samsung Bada oder Nokia Symbian, die auf massenhaft vielen Geräten installiert sind, noch nicht einmal genannt. Alle diese Systeme werden außerdem mehrfach pro Jahr aktualisiert und dabei häufig in einer Art, die Anpassungen an den verwendbaren Programmen (Apps) nötig machen.

Andererseits werden über diese Wege heute nur ein geringer Bruchteil der Fahrten organisiert, deshalb sind die Kosten pro vermittelter Fahrt unbedingt von Bedeutung.

Deshalb wurden in der Vergangenheit Kompromisse eingegangen:

  • Unterstützung nur der Main-Stream Plattform, halbherzige Implementation.
  • Hohe Investitionen in Systeme mit sehr begrenztem Nutzen.
  • Ablehnung der Entwicklung aus Kostengründen („bringt doch eh nix“)

Gleichzeitig betreten neue Systeme den Markt der Vermittlung von Taxi-Aufträgen. Diese Systeme wirken einerseits global und bilden andererseits nur einen kleinen Teilumfang der Aufgaben der bestehenden Flottenstrukturen ab.

Dennoch sind diese Systeme ein attraktiver Partner für andere flächendeckend wirkende Systeme wie Mobilitätsplattformen, die Taxi-Fahrten als Teil ihres Modells generieren können.

Was leistet optiTAX Connect in dieser Situation?

Systeme, die optiTAX Connect implementieren, können einfach (preiswert) miteinander kommunizieren. Nehmen wir einmal an, ein junger und ideenreicher Entwickler entwickelt eine geniale App für das Samsung Bada Betriebssystem. Sobald die Schnittstelle und die Verteilung der Fahrten auf eine flächendeckend bereitgestellte Flotte von Taxen gewährleistet ist, kann sich daraus durchaus ein sinnvolles Geschäftsmodell entwickeln (sagen wir 1 Cent/Fahrt). Wenn dagegen ein Ausrüster ein App für Bada entwickelt (Invest > 10000€), und die Fahrten nur auf Teilnehmer der Flotten des Ausrüsters vermittelt werden können, wird das Projekt sicher kein Erfolg. Wenn andere Ausrüster die spezielle Schnittstelle des Entwicklers der Bada App implementieren sollten, findet sich sicher kein Kunde, der den Aufwand trägt – es sei denn, er ist ein absoluter Fan preiswerter Mobiltelefone – deshalb wird das Projekt scheitern.

Das Engagement von Seibt & Straub in die öffentliche Schnittstelle basiert auf der Erkenntnis, dass diese eine Basis für die Entwicklung erfolgreicher Geschäftsmodelle ist.